Gelesen: Bienenapotheke für Pferde

Ich habe mir fest vorgenommen wieder mehr Bücher zu lesen und euch auch hier regelmäßig Pferdebücher zu den verschiedensten Themen vorzustellen.  Den Anfang macht das Buch „Bienenapotheke für Pferde“° von Dr. Friedrich Hainbuch, welches mir netterweise vom Kosmos-Verlag zur Verfügung gestellt wurde.

Bienenapotheke Pferd

Das knapp 80 Seiten umfassende Taschenbuch beschäftigt sich mit der medizinischen Anwendung von Bienenprodukten beim Pferd. Dazu zählt neben dem bekanntesten Bienenprodukt, dem Honig, auch Bienenwachs, Propolis, Pollen, Bienenbrot bzw. Perga, Gelée royale, Bienengift, Apilarnil und Bienenstockluft.

Honig und andere Produkte rund um die Biene sind  uralte Naturheilmittel, welche leider ein bisschen in Vergessenheit geraten sind. Mittlerweile ist das Bienensterben aber auch in den Medien angekommen und die private Bienenhaltung wird immer beliebter. Zeit also, auch die medizinische Bedeutung und Einsatzmöglichkeiten von Bienenprodukten wieder bekannter zu machen.

Honig hat zum Beispiel eine starke antibakterielle Wirkung und kann in manchen Fällen anstatt eines klassischen Antibiotikums eingesetzt werden. Hierdurch wird auch den immer häufiger auftretenden Antibiotikaresistenzen vorgebeugt. Zudem hat Honig keine Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten.

Ich selbst habe bei einer großen, schlecht heilenden Wunde meiner Hündin tolle Erfahrungen mit einem Honigverband mit medizinischem Manuka-Honig gemacht. Die Wunde ist ohne weitere Medikamente, aber unter ärztlicher Aufsicht, in rasanter Geschwindigkeit komplett verheilt.

Das Buch beschreibt die Entstehung und Gewinnung der unterschiedlichen Produkte, sowie die unterschiedlichen Anwendungsgebiete. Pollen und Bienenbrot helfen beispielsweise bei der Steigerung des Allgemeinbefindens, körperlicher Ermüdung und zur Stärkung der Abwehrkräfte. Propolis dagegen ist ein wichtiges Mittel gegen eiternde Wunden, es kann eine Antibiotikawirkung verstärken, vermindert dabei aber die Bildung von Antibiotikaresistenzen, hilft gegen Herpesviren, ist fungizid, entzündungshemmend, schmerzstillend und kann sogar das Wachstum von Krebszellen hemmen. Ein wirklich kraftvolles Mittel. Aber Vorsicht, manche Pferde reagieren allergisch auf Propolis! Es sollte daher vorab immer an einer kleinen Hautstelle getestet werden!

Der Autor beschreibt verschiedene Honigsorten und deren jeweilige Spezialgebiete. Manuka-Honig ist in der Medizin besonders bekannt, da er standardisiert wurde und als besonders gesund gilt.

Die Verabreichung von Bienenprodukten geschieht entweder pur oder in warmem Wasser aufgelöst oral direkt ins Maul oder über das Futter gegeben, zum Beispiel bei Verstopfungen, Koliken, Leber oder Herz-Kreislauf-Beschwerden, sowie Atem- oder Nieren-Beschwerden. In manchen Fällen ist aber auch eine Inhalation ratsam oder eine lokale Anwendung an der betroffenen Stelle, besonders bei Hautproblemen, Wunden oder Hauterkrankungen. Im Buch finden sich dazu zahlreiche Beschreibungen sortiert nach den unterschiedlichen Krankheiten.

Im letzten Abschnitt wartet eine Sammlung verschiedener Rezepte aus Honig und Imkereierzeugnissen kombiniert mit verschiedenen Heilpflanzen. Hier gibt es genaue Dosierungen und Anwendungsempfehlungen für Atemwegs- und Augenerkrankungen, Hautprobleme, Wundbehandlung, sowie Magen-Darm-Erkrankungen, Harnwegs- und Huferkrankungen und bei Problemen mit dem Bewegungsapparat. Sogar ein Rezept für einen selbstgemachten Hustenleckstein findest du hier. Das möchte ich als erstes ausprobieren.

Bienenapotheke Pferd

Alles in allem ist das Buch° vollgepackt mit vielen Infos rund um Bienenprodukte und zahlreichen Rezepten und Dosierungshilfen für die unterschiedlichsten Krankheiten und Probleme beim Pferd. Wer sich für Apitherapie beim Pferd interessiert und seinen Vierbeiner gerne selbst helfen und unterstützen möchte ist mit diesem Buch sicherlich gut bedient!

Einen letzten Tipp noch, den ich aus dem Buch mitnehmen konnte: als Erste Hilfe- Maßnahme eine halbe Zitrone oder Zwiebel auf einen frischen Bienenstich drücken. Dies vermindert die Ausbreitung des Bienengifts und kann Schwellung und Schmerzen lindern.

Ein Gedanke zu “Gelesen: Bienenapotheke für Pferde

  1. Das hört sich sehr interessant an. Das Buch werde ich mir mal näher anschauen.
    Viele liebe Grüße
    Miriam

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