Schon vor einigen Monaten hatte ich eine ganz liebe Anfrage für ein Fotoshooting mit meinen Ponys, von gleich drei Fotografinnen! Sie wollten alle zusammen kommen und Bilder von den Jungs und dem kleinen Filou machen. Leider machte uns das Winterfell noch einen Strich durch die Rechnung, denn die Herren sahen eher aus wie gerupfte Hühner, als nach niedlichen, schicken Ponys.
Ende August haben wir dann endlich einen Termin gefunden, an dem wir alle Zeit hatten und das Wetter (zumindest halbwegs) mitspielte. Kurz vor knapp, bevor das Winterfell die Ponys auch schon wieder in Teddybären verwandelte.
Der Wetterbericht zeigte Gewitter an und ich war unsicher, ob wir es nicht lieber nochmal verschieben sollten. Nun hatten wir so lange gewartet und dank Offenstallhaltung sind die Jungs bei Regen dann gerne mal stundenlang nass und dreckig, das sieht auf Fotos ja auch nicht wirklich schön aus. Zum Glück sind Fotografen nicht aus Zucker und es wurde beschlossen, das Beste aus dem Wetter zu machen. Im Nachhinein hatten wir wirklich Glück! Bis auf einen kurzen Schauer, den wir für eine kleine Pause beim Nudelsalat nutzten, hatten wir wirklich schönes und sonniges Wetter.
Schon lange vor dem Termin hatte ich überlegt was man schönes als Thema machen könnte und blieb schließlich bei der „Pegasus“-Idee hängen. Einhornbilder gibt es ja mittlerweile viele, aber Pegasus sieht man doch eher selten. Faxe ist so unerschrocken und unkompliziert, ihm Flügel anzuziehen sollte kein Problem sein, dachte ich. Also kaufte ich 70cm große Engelsflügel aus dem Karnevalsbedarf und verschönerte die schneeweißen Flügel noch mit einigen braunen Federn, damit es ein bisschen realistischer zu seiner Fellfarbe passte.
Diese Flügel kamen dann am Shootingtag mit Hilfe von Kabelbindern an seinen Longiergurt. Er fand sie zwar kurz merkwürdig, danach waren sie ihm aber wohl schnell egal. Nur hinlegen wollte er sich damit nicht. Alles andere ging vollkommen problemlos. Ich liebe die Idee nach wie vor, aber ich würde bei einem weiteren Shooting nochmal deutlich größere Flügel besorgen wollen, sie sehen doch etwas klein auf ihm aus. Zudem würde ich sie dann wohl rechts und links am Pferdebauch anbringen, auch wenn das vielleicht theoretisch weniger realistisch nach angewachsenen Flügeln aussehen wird, so sieht man sie so wenigstens in voller Pracht.
Nach den Pegasusbildern posierte Faxe noch ohne Flügel und zeigte seine Zirkustricks. Er ist wirklich ein Schatz bei sowas und lässt sich frei trotz hohem Gras dirigieren und parken. Und das als Shetlandpony! Es sind wirklich super schöne Fotos von ihm entstanden.
Danach holte ich Merlin auf die Koppel. Wir hatten uns entschieden die Bilder auf der vertrauten Koppel, aber im noch nicht abgefressenen Teil mit alten Obstbäumen zu machen. So konnten die Ponys bedenkenlos frei fotografiert werden und waren ganz entspannt, da sie nicht alleine in fremder Umgebung sein mussten. Wahrscheinlich war in Wahrheit eher ich ganz entspannt, da alles eingezäunt und bekannt war, was sich auf die Jungs übertrug, aber das ist ja meistens so.
Während wir die Bilder machten, zweifelte ich ziemlich an der Location. Vielleicht hätten wir doch lieber die halbe Stunde zum nächsten Wald laufen sollen? Aber dann hätten wir zeitlich niemals alle drei fotografiert bekommen. Oder ich hätte nochmal nach anderen schönen Hintergründen suchen müssen? Als ich dann aber die fertigen Bilder sah, war jeder Zweifel dahin. Sie sehen so idyllisch und grün aus, da war die Location doch gar nicht so schlecht wie befürchtet!
Merlin machte seine Sache ebenfalls sehr gut, er strotzte allerdings sehr vor Energie und musste erstmal eine Runde über die Koppel fetzen, bevor wir gesittet die Zirkuslektionen zeigen konnten. Er ist einfach ein alter Hase bei solchen Sachen und ich kann mich immer auf ihn verlassen, man merkt ihm seinen Ponydickkopf lustigerweise aber sehr viel deutlicher an als zum Beispiel beim Faxe. Faxe ist bei sowas eher ein Warmblut gefangen im Kopf eines Shettys.
Als letztes kam Trylle an die Reihe. Ich warnte die Fotografinnen schon vor, dass er sehr nervös sein wird und wir außer einem Portrait nichts mit ihm machen können. Er blieb am Halfter und immer in meiner Nähe, ihn abzumachen war mir zu riskant, denn er war deutlich aufgeregt wegen der vielen Menschen auf seiner Koppel und ich wollte keine Heimreise durch den Koppelzaun riskieren. Dank seines Charmes wickelte er sie gleich um den Finger und so war es wohl auch nicht mehr schlimm, dass wir „nur“ langweilige Portraits mit ihm machen konnten. Er ist ein Mini-Muli, mehr als süß aussehen muss er nicht können, das hat er mir schon mehrfach erklärt.
Nach einigen Minuten entließ ich ihn auch schon wieder zurück zu seinen Kumpels. Als erste Erfahrung mit sowas reicht das vollkommen für ihn und es sind auch von ihm ein paar super schöne Bilder entstanden. Zuletzt war dann noch Filou an der Reihe. Der kleine Hundemann hatte die ganze Zeit artig mit auf der Koppel gewartet und drehte nun erstmal ordentlich auf, beim Anblick der Leckerlis in meiner Hand. Er liebt Pferdeleckerlis übrigens mindestens genauso sehr wie die Ponys und würde dafür so ziemlich alles machen.
Alles wollte ich gar nicht von ihm, nur dass er trotz verführerischem Hasenduft und so vielen tollen Menschen ruhig sitzen bzw. liegen bleibt. Eine ziemlich große Herausforderung für einen Corgi! Durch die Leckerlis klebte er an mir und versuchte alles um uns zu gefallen. Ein paar tolle Bilder sind dabei zum Glück entstanden und so durfte er sich dann schließlich nochmal knuddeln lassen.
Die Zeit verging wie im Flug und auch wenn wir insgesamt mehrere Stunden mit Fotos verbracht hatten, kam es mir total kurz vor. Ich hatte mir vorher selbst viele Gedanken gemacht, wie das Shooting wohl werden würde, was da auf uns zukommt und was ich vorbereiten muss. Bisher habe ich alle meine Fotos immer selbst gemacht bzw. zusammen mit meinem Freund. Im Endeffekt kommt es immer anders als man denkt und ich habe bis auf die Flügel und den Nudelsalat mit Getränken gar nichts vorbereitet gehabt, ich war sogar noch am Pony-Putzen als die Fotografinnen schon kamen. Aber der ganze Stress war von meiner Seite aus vollkommen unbegründet, es war eine ganz lockere Stimmung und auch für die Ponys super entspannt.
Mit dabei waren an diesem Nachmittag Vanessa Gerner Photography, Lena.Stolze.Fotografie und Steffi Nierhoff Fotografie.
Ich kann nur jedem raten solch eine Gelegenheit zu nutzen und mal einen Fotografen kommen zu lassen! Es sind ganz zauberhafte Bilder entstanden, die mir die Jungs nochmal aus einem anderen Blickwinkel zeigen, als ich sie tagtäglich selbst sehe. Danke für den tollen Nachmittag und die vielen super schönen Fotos!
Hier nun ein paar Ergebnisse:
Vanessas Lieblingsbilder
Lenas Lieblingsbilder
Steffis Lieblingsbilder