Alltagsgeschehen

Bei uns ist schon seit ein paar Tagen erstaunlich schönes Wetter, man könnte fast denken, der Frühling kommt. Dadurch ist der Platz mittlerweile auch wieder richtig abgetrocknet und wir konnten ihn heute ausgiebig nutzen.

Zuerst war das Muli dran. Er kam schon direkt angetappelt, als ich in den Stall kam und wartete am Tor auf mich. Das muss belohnt werden, also durfte er anfangen. Es stresst ihn immer, wenn einer der anderen beiden weg ist, so dass er unruhig auf und ab läuft. Ich wollte daher auch sehen, ob das besser wird, wenn er zuerst gearbeitet wird.

Halfter anziehen klappte super, das ist ja leider auch immer noch keine Selbstverständlichkeit bei ihm. Anbinden geht immer gut, putzen eher nicht so. Heute hat er es aber mit Würde ertragen. Unser Putzen ist immer noch mehr ein anfassen üben mit Hand und Bürste, als ein normales Putzen, aber es wird. Hufe auskratzen klappte dafür erstaunlich gelassen. Das hat er langsam wirklich schön verinnerlicht.

Ich bin dann mit ihm auf den Platz und wir haben dort den Kappzaum vom Faxe angezogen. In kleinster Einstellung passt er ihm gerade so, ich muss ihm unbedingt mal einen eigenen machen! Sachen anziehen geht ziemlich gut, sofern man sie über die Nase schiebt und dann den Genickriemen schließt. Über die Ohren ziehen geht gar nicht.

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Das Longieren haben wir mittlerweile schon ein paar Mal kurz geübt und er weiß nun worum es geht. Also stiefelte er artig los und zog im Schritt seine Kreise. Heute wurde es dann plötzlich etwas schwerer, denn man kann auch an der langen Seite geradeaus laufen und so auf den anderen Zirkel wechseln. Oh, es ratterte im kleinen Mulikopf. Er mag den unteren Zirkel nämlich nicht so gerne. So konnten wir dann aber schön unsere Bahnen ziehen auf beiden Händen.

Da das so super klappte motivierte ich ihn zum Schluss noch jeweils eine Runde mal einen Gang zuzulegen. Das Muli schwebte mehr, er hat einen unglaublichen Schwung drauf wenn er will. Aber er trabte artig um mich herum. Nur bei den anderen Pferden am Stall musste die Bremse reingehauen werden. So trabte er also seine Runde artig bis auf einen halben Meter durch. Die offene Zirkelseite fällt ihm sehr schwer und wir müssen uns da ein bisschen ran tasten. Er läuft über die äußere Schulter weg und lässt sich bisher nur schlecht abfangen. Was im Schritt kein Problem war, zeigt sich nun im Trab umso stärker. Aber es wird, wir fangen ja gerade erst an.

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Da er so kooperativ und konzentriert war lies ich es dann gut sein. Wir tauschten den Kappzaum gegen das kleiner genähte Nici-Halfter und spielten noch ein bisschen nachlaufen auf dem Platz. Das liebt er mittlerweile und so haben wir immer nochmal einen tollen Abschluss der Arbeit.

Danach war Faxe an der Reihe. Für ihn stand ebenfalls Longe auf dem Programm, allerdings mit der Hinterhandbandage. Das letzte Mal lief er sehr merkwürdig, ganz kurz und irgendwie festgehalten. Das wollte ich mir nochmal anschauen und ihn dann eventuell mit der Bandage unterstützen.

Auch er zog seine Kreise im Schritt, um warm zu werden und ich achtete schon hier auf einen guten Fleiß. Er schlurft gerne mal so vor sich hin und das zieht sich dann durch die ganze Einheit durch, wenn man nicht gegenarbeitet. Der Trab war dann ganz ok, nicht so kurz wie letztes Mal, aber auch nicht wirklich schwungvoll.

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Sobald man ihn aufforderte, etwas aktiver zu werden, sprang er in die nächst höhere Gangart. Er wechselte also lieber die Gangarten, anstatt innerhalb der Gangart mehr Schwung zu entwickeln. Das können bei ihm zwei Sachen sein, zum einen macht er es gerne, wenn er sehr motiviert ist. Dann nutzt er jede Gelegenheit um galoppieren zu können, schon ein kleines Schnalzen reicht. Es könnten aber natürlich auch Schmerzen, Verspannungen oder ähnliches körperliches sein. Da er dann aber auch noch buckelte und gar nicht mehr durchparieren wollte, war es wohl eher der Übermut.

Mit vielen Übergängen zwischen den Gangarten und dann auch zunehmend Tempounterschieden innerhalb der Gangarten, wurde der Schwung deutlich schöner. Die Hinterhandbandage haben wir dann ebenfalls einige Runden dazu genommen und er legte eine anständige Einheit ab. Wir haben die Gymnastizierung die letzte Zeit wirklich etwas schleifen lassen. Ich denke, wenn wir da wieder mehr am Ball bleiben, wird das auch von Anfang an wieder flüssiger alles.

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Zum Schluss machten wir noch ein paar Zirkuslektionen für den Spaßfaktor und es ging zurück zu den anderen.

Schließlich putze ich Merlin noch im Stall, so konnte er noch ein wenig länger sein Heu fressen. Er wird schnell unleidlich, wenn man ihn unnötig vom Essen wegholt in seinen Augen. Auch für ihn ging es dann an die Longe, ebenfalls mit der Hinterhandbandage.

Er war, im Gegensatz zu Faxe, direkt ganz locker und fluffig unterwegs. Viel Schwung, viel Fleiß, Stellen und Biegen kein Problem. So konnten wir eine schöne, recht kurze Einheit zusammen arbeiten und ich hab ihn dann leicht geschwitzt wieder entlassen.

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Wenn ich mir die Fotos anschaue, die ich jeweils dabei gemacht habe, sehen Merlins Bilder fast schlechter aus, als die von Faxe. Es ist gar nicht so einfach beim Longieren selbst noch zu fotografieren und Longe, Peitsche und Kamera unter einen Hut zu bekommen. Dann habe ich das Problem, dass ich mit meiner geliebten Festbrennweite eigentlich zu nah an Merlin dran bin, um ihn ganz aufs Bild zu bekommen. Das klappt bei den Kleinen deutlich besser. Daher muss ich ihn immer fast ganze Bahn laufen lassen, um Fotos machen zu können. Sobald man ihn aber “fallen” lässt und nicht mehr voll bei ihm ist, kippt er gerne mal auf die Vorhand oder streckt sich zu tief oder stellt sich nach außen oder oder oder. Es ist also nicht ganz einfach vernünftige Bilder von der Arbeit zu machen, daher täuscht das nun wohl leider ein bisschen.

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Merlin wälzte sich noch ausgiebig auf dem Platz und sammelte dann mit mir zusammen die beiden Kleinen ein. Ich brachte sie raus aufs Paddock, wo man sich natürlich direkt nochmal wälzen muss. Trylle sitzt nach dem Wälzen ganz oft noch einen Moment herum und schaut sich die Gegend an. Zu süß.

Die beiden Kleinen fingen direkt wieder an zu spielen, während Merlin das Treiben in Ruhe beobachtete und sich lieber wieder dem Essen widmete. Er spielt zwar manchmal noch mit, ist sonst aber mittlerweile eher der Kindergartenonkel geworden.

Für mich ging es dann ab zu den Hunden, die wollen schließlich auch bespaßt werden. Abends hole ich die Jungs dann wieder rein und es gibt Abendessen.

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