Brombeersträucher gibt es überall. Oft werden sie als wucherndes Unkraut verteufelt, doch es lohnt sich, die Pflanze einmal genauer zu betrachten.
Brombeerblätter sind auch von ungeübten Kräuterhexen sehr leicht zu erkennen und eigentlich das ganze Jahr über verfügbar. Die Pferde fressen sie sowohl frisch, als auch getrocknet sehr gerne. Besonders die noch jungen, hellgrünen Blätter und Blattknospen sind beliebt, an diesen sind die Stacheln noch weich und nicht so ausgeprägt.
Brombeerblätter enthalten vor allem Gerbstoffe, sowie Vitamin C und Zitronensäure. Diese Gerbstoffe, in diesem Fall vor allem Tannin, wirken adstringierend auf Haut und Schleimhäute. Das bedeutet, dass sie eine zusammenziehende Wirkung haben, indem sie Eiweiße verändern. Dadurch entsteht zum einen die positive Wirkung auf Mund- und Rachenverletzungen, da der Körper eine Art Schutzfilm durch das Tannin bildet. Zum anderen haben Brombeerblätter auch einen sehr positiven Effekt auf die Darmflora und helfen damit bei Durchfall- und Kotwasserproblemen.
Zudem enthalten die Blätter reichlich Kalzium, Kalium und Mangan, wichtige Spurenelemente für das Pferd. Sie haben eine blutreinigende und keimhemmende Wirkung und werden auch bei Hautproblemen wie Ekzem erfolgreich eingesetzt. Brombeerblätter können auch über einen längeren Zeitraum verfüttert werden, wobei ich eher eine regelmäßige Kur empfehlen würde.
Ich füttere Merlin immer wieder ein bis zwei Hände frische Brombeerblätter einige Tage hintereinander und pausiere dann für einige Tage im Wechsel, sofern keine akuten Probleme bestehen. Faxe bekommt entsprechend weniger. Auf getrocknete Blätter greife ich nur im Winter zurück, da die Ponys eindeutig die frischen, jungen Blätter bevorzugen und diese auch pur gerne fressen, getrocknet muss ich sie ihnen dagegen meist unters Futter mischen.
Literatur:
Jänicke; Grünwald; Brendler: Handbuch Phytotherapie, WVg 2003
Fintelmann: Weiss: Lehrbuch Phytotherapie, Hippokrates 2006
Meyer: Coenen: Pferdefütterung, Parey 2002
Holena, Hilke: Kräuter Heilkunde für Pferde, BLV 1997
Wittek, Cornelia: Kräuter und Tees für Pferde, Kosmos 2002
toller beitrag, wobei eine frage für mich offen bleibt. darf ich ihnen auch die äste von den wildwachsenen brombeeren/himbeeren füttern? oder werden die eh nicht gefressen wegen den vielen fiesen stacheln?
lg yvonne
Hallo Yvonne,
von den dornigen Ästen würde ich abraten, da ich das Verletzungsrisiko zu hoch finde. Auch wenn sie es zerkaut bekämen, die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich dabei pieksen ist doch sehr hoch und kann schmerzhafte Folgen bis hin zu Entzündungen usw haben.
Viele Grüße
Lina
Hallo,
schöner Eintrag, wie immer 🙂
Nun habe ich eine Frage. Dürfen die Brombeerblätter auch von Pferden mit Hufrehe gefressen werden? Meine hat schon gut 2-3 Jahre keinen Schub mehr gehabt. Denkst du das geht? Weil ich würde ihr gern mehr Kräuter oder ähnliches geben aber traue mich nicht :/…
Oder hättest du vllt andere Kräuter Pflanzen die ich ihr unbedenklich geben kann?
Viele Liebe Grüße Emma
PS: ich würde alles trocknen auch die Brombeerblätter.
Ja in Maßen ist das völlig ok =)
LG Lina