Generation Konsum

Heute wird es mal kritisch. Mit Facebook, mit der Jugend und mit der gesamten Gesellschaft. Mag sein, dass es übers Ziel hinaus schießt. Mag sein, dass nur ich es so empfinde. Aber vielleicht geht es ja sogar noch jemandem so? Und dann ist es doch gut, mal darüber gesprochen zu haben!

Die aktuelle Generation bei Facebook, also junge und junggebliebene Menschen, die gerne ihre Zeit im sozialen Netzwerk verbringen, verkümmert immer mehr. Ich gehöre auch dazu.

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Jeder erwartet, alle Informationen auf dem Silbertablett serviert zu bekommen. Selbst zu recherchieren, sich Wissen anzueignen oder wenigstens selbst mal Google zu bemühen, ist schon zu viel verlangt. Man postet es lieber einfach schnell bei Facebook und dann sollen sich andere bitte die Mühe machen. Viele sind nicht mehr zu einer Eigenleistung bereit, weil sie zu faul sind oder sogar nie gelernt haben, wie das gehen würde.

Leider geht das Ganze auch noch mit ziemlich wenig Wertschätzung einher. Vor allem für diejenigen, die viel Zeit, Arbeit, Mühe und Nerven in ihre Projekte gesteckt haben. Egal ob es DIY-Sachen, längere Texte, Fotos oder gar eine ganze Ausbildung, Studium oder ähnliches ist. Es wird erwartet, dass man seine Informationen jederzeit bereitwillig, kostenlos und mit viel Geduld zur Verfügung stellt. „Shared Community“ nennt man sowas. Dahinter steckt eigentlich ein schöner Gedanke, aber leider haben einige das Prinzip dahinter nicht verstanden, denn sowas ist keine Einbahnstraße. Eine Community funktioniert nur, wenn alle bereit sind etwas zu geben und nicht nur profitieren wollen. So ist es nur ein Ausnutzen.

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Wer seine Sachen nicht bereitwillig kostenlos zur Verfügung stellt, ist selbstverständlich arrogant, eingebildet und fühlt sich als etwas Besseres oder ist wenigstens nur auf Geld oder Ruhm aus. Irgendetwas Verwerfliches wird schon dahinter stecken! Dass man sich einfach nur mehr Wertschätzung in welcher Form auch immer wünschen würde, ist undenkbar.

Die große Diskrepanz fällt auch beim Kaufverhalten auf. Arbeit darf nichts mehr kosten, denn nur geiz ist geil. Selbstgemachte Sachen dürfen maximal für den Materialwert verkauft werden, alles andere ist vollkommen überteuert und man möchte die Kunden ausbeuten. Gleichzeitig werden bei etablierten Marken vollkommen selbstverständlich völlig überteuerte Preise bezahlt. Da redet man sich gerne mit der Qualität heraus, obwohl eigentlich jedem klar ist, dass genau das gar nicht der Fall ist.

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In den verschiedensten Gruppen und Seiten wird täglich fleißig über alles und jeden diskutiert. Nur oberflächlich natürlich, denn für richtiges Wissen ist ja leider keine Zeit. Das führt zu viel Gerede mit sehr wenig Inhalt. Die Leute regen sich einfach gerne auf und machen andere fertig. Dafür braucht es nämlich kein fundiertes Wissen, nicht mal eine fundierte Meinung, eigentlich gar keine Eigenleistung, außer einem schnell hingeschmierten Text. Ist ja alles nicht persönlich oder verbindlich gemeint, wir sind schließlich stolz auf unser Recht der freien Meinungsäußerung. Davon sollte man dann bitte auch regelmäßigst Gebrauch machen!

Facebook reagiert auf diesen Trend, die Videos starten mittlerweile von alleine und die Pinnwand aktualisiert sich ständig selbst. Das Internet verkommt zur Berieselungsanlange, anstatt dass es für das ganze tolle Wissen verschiedenster Art genutzt wird.

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Mein Wunsch wäre: nutzt das Internet wieder als riesengroßes Lexikon, eine Fundgrube für Wissen und tiefgründige Meinungsbildung. Ein Land der unendlichen Möglichkeiten. Und schätzt es auch als dieses Wert. Schätzt die Mühe der Menschen, die das Internet mit all diesen tollen Sachen füttern wieder mehr wert und erlebt, wie stolz man auf sich selbst ist, wenn man mit Eigenleistung ein tolles DIY-Projekt nachgemacht hat.

Wir müssen uns nicht bloß berieseln lassen und konsumieren, wir können die Dinge selbst in die Hand nehmen und so das allerbeste für uns persönlich daraus machen. Bei Facebook, im Internet und in unserem Leben.

8 Gedanken zu “Generation Konsum

  1. […] Einen Beitrag von mir rund um das Thema Konsum findest du >hier<. […]

  2. Bin heute zufällig auf Deine Seite gestoßen. Du schreibst sehr reflektiert, das gefällt mir gut! Vor allem in diesem Text steckt soo viel Wahrheit. Da ich auch beruflich Tiere fotografiere und zeichne, kommt mir das mit der mangelnden Wertschätzung auch unter.

  3. Hallo 🙂
    Zunächst finde ich, dass das ein sehr schön und gut einleuchtend geschriebener Eintrag von dir ist.
    Und ich habe eine Frage an dich (Ich hoffe das kommt jetzt nicht blöd, weil du in deinem Blogeintrag gerade geschrieben hast, dass man selber suchen soll…) Ich wollte wissen, wie du deinen Ponys das Steigen beigebracht hast. Ich habe viel gelesen und einiges nachgeschaut und möchte jetzt so einmal herausfinden wie andere das ihren Ponys so beibringen. Ich finde es immer etwas schwer etwas zu beurteilen, was auf Google zu finden ist, weil man ja das Ergebnis nicht sieht…jedoch sehe ich bei deinen Bildern ja, wie deine Ponys steigen und finde dass sie schön steigen (Ich bin noch dabei mein Auge in solchen sachen zu schulen, deswegen nimm es mir nicht übel wenn ich da jetzt vielleicht keinen Fehler sehe, der vielleicht da ist, aber für mich sieht das gut aus!) Ich habe von mehrere Techniken gelesen und mich würde nun deine Technik interessieren. (Und auch welche Kommandos du gibst, da ich bei Stimmkommandos immer sehr vorsichtig bin, da man solche wörter ja oft im normalen gebrauch hernimmt, wie z.b “Hoch!” im wort “Hochheben”) Ich hoffe wirklich dass das nach diesem Eintrag nicht blöd rüberkommt und ich hoffe natürlich auf eine Antwort von dir 😀
    LG jojo

    • Hey!
      Das Steigen habe ich bei beiden aus einer Kombination aus Spanischem Schritt und Rückwärts entwickelt, so Steigen sie gesetzt und kontrolliert, versammelt. Das Kommando ist eher witzig. Ich hüpfe selbst und reiße die Arme dabei hoch. Das passiert nicht ausversehen.
      LG

  4. Schön geschrieben und wahrscheinlich soo wahr….die Verdummung der Menschen greift um sich und Höflichkeit und Wertschätzung ist vielen ein Fremdwort….sind doch alle selbsternannte Experten.
    Gerade Menschen, die sich dann in der Öffentlichkeit präsentieren um ihre Ansichten zu teilen und zum Mitdenken und auch Diskutieren anregen wollen werden immer öfter nieder gemacht!!! Das ist schlimm….selbstverständlich soll jemand der Öffentlich ist auch alle Trainingstipps verraten und am besten alle Probleme der anderen lösen….Es war doch schon immer einfacher im Strom mitzuschwimmen, alles zu akzeptieren weil es “schon immer so war” und es “jeder so macht”. Dann taucht ein Problem auf und um dieses zu lösen gibts ja die Methoden der anders Denkenden….und da das ja keine Profis sind, keine Sportreiter können die auch bitte alles einfach so herausgeben…
    Ich finde du hast eine tolle Seite aufgebaut und dir einen großen Wissensschatz angeeignet…und vor allem hört das Lernen nie auf. Das finde ich gut!
    Ich hoffe nur du machst weiter, mich erfreuen deine Artikel, ich muss oft zustimmen oder denke zumindestens darüber nach wie ich es sehe…oder ich schaue einfach gerne mal die Bilder an.:-)
    Am Besten immer an die Leute denken, die es einfach schön finden, dass es noch andere gibt die Ihre Pferde als Persönlichkeit sehen und genau diese lassen ein Like und ein netten Kommentar…:-)

    • Danke!
      Ich habe es ehrlich gesagt garnicht so sehr auf mich bezogen, sondern ein wenig von außen betrachtet verstanden!
      Viele Grüße

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