Zurzeit blüht überall auf Wiesen und Wegrändern der Löwenzahn (Taraxacum officinale) mit seinen leuchtend gelben Blüten. Neben der hübschen Optik ist er auch eine tolle Pflanze für die Pferdeernährung. Schon vor der Blüte und bis in den Herbst hinein können die Pflanzen gesammelt und entweder frisch oder getrocknet verfüttert werden. Dazu eignet sich die gesamte Pflanze mit Blättern, Blüten und vor allem auch der Wurzel.
Löwenzahn enthält neben reichlich Vitamin C und D, vor allem auch sehr viel Provitamin A, deutlich mehr als Karotten! Zudem versorgt er das Pferd auf natürliche Weise mit Mineralien, besonders mit Kalium, Eisen und Mangan, sowie Bitterstoffen, ätherischem Öl und sogar Inulin.
Am wichtigsten ist seine entgiftende und harntreibende Wirkung als Heilpflanze, denn dadurch wird die Leber in ihrer Arbeit unterstützt und das Blut gereinigt. Zudem wirkt er bei vielen Pferden appetitanregend.
Löwenzahn eignet sich super für eine unterstützende Frühjahrskur. Hierzu werden 4-6 Wochen lang ca. 30 Gramm frische Blätter, Blüten und Wurzeln pro Tag verfüttert, für sehr junge Pferde oder kleine Ponys etwas weniger. Der Löwenzahn kann sowohl unter das Kraftfutter gemischt, als auch einzeln verfüttert oder aber zusammen mit dem Heu angeboten werden.
Zusätzlich kann Löwenzahn bei zahlreichen Erkrankungen unterstützend eingesetzt werden, wie zum Beispiel Sommerekzem und Mauke oder aber auch bei Arthrose und Lebererkrankungen. Durch den Inulingehalt ist bei Hufreheerkrankungen allerdings besondere Vorsicht geboten.
Löwenzahn wächst besonders gut auf stickstoffhaltigen Böden, weshalb er zusammen mit der Brennnessel als Stickstoffanzeiger gilt. Durch die gelben Blüten fällt einem zurzeit schnell auf, wie weit verbreitet Löwenzahn heutzutage wächst. Das ist leider unter anderem ein Mitbringsel der heutigen ausgiebigen Düngung der Felder und kein wünschenswerter Zustand, aber es beeinträchtigt die Wirkung des Löwenzahns als Heilpflanze nicht.
Auch für andere Tiere wie Hunde, Nager usw. ist er eine tolle Pflanze. Hier lohnt es sich ein wenig zu recherchieren!
Merlin und Faxe freuen sich zurzeit sehr über ihre tägliche Portion frischen Löwenzahn.
Literatur:
Jänicke; Grünwald; Brendler: Handbuch Phytotherapie, WVg 2003
Meyer: Coenen: Pferdefütterung, Parey 2002
Holena, Hilke: Kräuter Heilkunde für Pferde, BLV 1997
Wittek, Cornelia: Kräuter und Tees für Pferde, Kosmos 2002
Süddeutsche Zeitung: “Stickstoff ist die zweitgrößte Umweltbelastung der Welt“
[…] den Pferden auch zum Heu angeboten oder zerkleinert unter das Kraftfutter gemischt werden. Etwas Löwenzahn ergänzt die 3 bis 6 Wochen lange Kur prima. Ein durchschnittliches Großpferd bekäme täglich 2 […]