Unsere neue Blogreihe hilft dir dabei, mit deiner Kamera einfach gute Bilder von deinem Pferd zu machen. Wir erklären dir, wie du unkompliziert einen Einstieg in die Pferdefotografie findest und mit welchen Tricks schnell tolle Ergebnisse gelingen. Im vorherigen Blogbeitrag der Serie ging es um die Auswahl einer geeigneten Kamera. Nun beschäftigen wir uns mit dem ersten Teil rund um das Thema Bildgestaltung:
Bildaufbau
Zu einem guten Pferdeshooting gehört auch immer, sich schon vor dem Drücken des Auslösers Gedanken zum gewünschten Foto zu machen. Angefangen beim Bildaufbau stellt sich die Frage, welches Format das Motiv am besten in Szene setzt. Zwar können die Fotos auch nachträglich noch zugeschnitten und bearbeitet werden, aber wer ein vollformatiges Bild wünscht, könnte dadurch später ein Problem bekommen. Die meisten Kameras nehmen die Bilder im Format 2:3 oder 4:5 auf, bei einigen kann es auch genau eingestellt werden.
Für Portraits vom Kopf eignet sich beispielsweise das Hochformat sehr gut, während ein Bewegungsbild von der Seite im Querformat erstellt wird.
Das quadratische Format ist vor allem in den sozialen Medien sehr beliebt. Die meisten Kameras nehmen die Bilder allerdings nicht direkt in diesem Format auf, sondern das Bild muss später entsprechend zugeschnitten werden.
Je nach Bildwirkung kann das Pferd stärker im Mittelpunkt des Bildes und formatfüllend dargestellt oder mit mehr Hintergrund und Raum platziert fotografiert werden. Es sollte dabei vermieden werden, Gliedmaßen abzuschneiden wie beispielsweise die Hufe oder Ohren!
Der sogenannte „Goldene Schnitt“ gilt als sehr harmonische Bildanordnung. Er beruht auf der Erkenntnis, dass ein bestimmtes Aufteilungsverhältnis in der Natur besonders häufig vorkommt, weshalb das menschliche Auge es auch als besonders ausgewogen empfindet. Der Goldene Schnitt besagt, dass das Seitenverhältnis genau 61,8 % zu 38,2% beträgt. Dieses Muster kann bei jedem Bildformat angewendet werden.
Eine Annäherung an dieses Verhältnis ist ein Bildaufbau von 1/3 zu 2/3, beispielsweise indem das Pferd nur 2/3 des Bildes füllt und 1/3 des Fotos nur den Hintergrund zeigen.
Farben und ihre Wirkung
Die formellen Dinge eines Bildes sind das Eine, die entstehende Bildstimmung das Andere. So haben Farben einen ganz entscheidenden Einfluss auf die entstehende Bildwirkung, denn je nach Wetterlage werden die Fotos sehr unterschiedlich. An einem kalten, klaren Wintertag mit viel Schnee entsteht beispielsweise eine bläuliche Lichtstimmung, während ein lauer Sommerabend meist gelb bis orangefarbenes Licht mit sich bringt. Ein trister Regentag dagegen lässt die Farben blass und grau erscheinen, während strahlender Sonnenschein zu sehr kräftigen und leuchtenden Farben führt.
Diese Gegebenheiten sollten bei der Planung eines Fotoshootings gut bedacht und passend zum Motiv ausgewählt bzw. die Motive der Stimmung angepasst werden. Zwar können Farbstimmungen auch nachträglich noch mit einem Bildbearbeitungsprogramm angepasst werden, aber das ist nur in einem begrenzten Rahmen möglich und beinhaltet meist auch Qualitätsverluste für das Bild. Aus einem grauen Regentag lässt sich aber auch mit der besten Bildbearbeitung nur schwer ein schöner Sommertag basteln.
Natürliches Licht
Ohne Licht lassen sich keine schönen Fotos erstellen. Wer mit dem Fotografieren beginnt, stellt schnell fest, dass das menschliche Auge, im Gegensatz zur Kamera, eine viel größere Toleranz für starkes oder schwaches Licht hat. Ist es zu dunkel, können keine scharfen Bilder mit leuchtenden Farben entstehen. Ist es dagegen zu hell, wird es schwer, helle Dinge nicht zu überbelichten.
Besonders wenn die Sonne sichtbar scheint, sollte überlegt werden, welche Bildwirkung erzielt werden soll. So entstehen mit der Sonne im Rücken des Fotografens Bilder mit leuchtenden Farben und der Schatten befindet sich im Hintergrund. Wird dagegen gegen die Sonne fotografiert, erscheint das Motiv eher dunkel und blass, bei Gegenlichtaufnahmen ist dies oftmals ein gewünschter Bildeffekt. Eine leicht seitliche Sonneneinstrahlung führt wiederum zu einer recht harmonischen Ausleuchtung für das menschliche Auge, sofern keine wichtigen Details durch Schatten verdeckt werden.
Licht bringt allerdings auch immer Schatten mit sich und dieser kann zu ungewünscht starken Kontrasten führen. Es sollte beim Fotografieren also immer gut beobachtet werden, ob der Schatten störend für den Bildaufbau wirkt.
Ein bedeckter Himmel dagegen erzeugt gleichmäßigeres Licht, was eine harmonische Belichtung für die Kamera vereinfacht. Besonders wenn starke Kontraste abgebildet werden sollen, wie etwa ein schwarz-weiß geschecktes Pferd, ist dies von Vorteil.
Lichtstimmung
Je nach Tageszeit und Wetterlage können sehr unterschiedliche Lichtstimmungen entstehen. Der Sonnenauf- oder Untergang bringt beispielsweise ein ganz weiches, gelbes Licht mit sich und eignet sich daher perfekt für stimmungsvolle, romantische Bilder. Kurz vor einem Sommerregen ist der Himmel dunkelgrau, die letzten Sonnenstrahlen lassen die Natur aber noch strahlen, auch hierbei können tolle Fotos entstehen.
Doch auch tristere, grauere Tage können für tolle Bilder, zum Beispiel in der grünen Natur, genutzt werden. Das eher neutrale Licht verändert die Grüntöne der Natur nicht und kommt schön zur Geltung.
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Vielen Dank an Canon Deutschland für die Bereitstellung der Spiegelreflexkamera 80D°! In meinem eigenen Besitz ist zudem eine Canon 50D, sowie die gezeigte Canon G7X.
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