Alltagsgeschehen

Dank dem leichten Regen der letzten beiden Tage war unser Sandplatz heute in einem super Zustand, nicht mehr so staubig, aber auch noch nicht zu nass und frisch abgezogen. Das mussten wir nutzen!

Zuerst wurde Faxe ordentlich geschrubbt, so langsam lässt sogar er sein Winterfell los und man holt mit den verschiedensten Werkzeugen doch einiges an Fell aus ihm raus. Danach ging es mit Kappzaum und Longe bewaffnet auf den Platz. Er durfte sich einige Runden im Schritt an der lockeren Longe warmlaufen und schon da fiel auf, dass er nicht so flott war wie die letzten Male. Ich fing an etwas Stellung und Biegung zu fordern, was ihm linksherum recht schwer fiel. Er gab zwar im Hals schön nach, hielt sich aber direkt hinterm Genick noch fest. Dafür war es rechtsherum deutlich besser, dabei ist das eigentlich seine schlechtere Hand. Also haben wir den Trab dazu genommen, denn im Fluss fällt ihm das Biegen meisten leichter. Langsam kam er auf ein vernünftiges Betriebstempo und ließ den Hals fallen. Er schnaubte auf beiden Händen mehrmals ab und hob den Rücken an. Nun ging die Biegung auch direkt deutlich besser auf der linken Hand, die rechte Hand blieb gut. Das letzte mal Longieren ist schon ein Weilchen her für ihn. Ich denke, er brauchte einfach etwas Zeit um locker zu lassen. Im Galopp sprang er ein schön gesetztes Tempo, er neigt ja sonst manchmal sehr zum Rennen im Galopp. Linksherum sprang er zuverlässig richtig an, rechtsherum waren ein Augengalopp und ein Kreuzgalopp dabei. Dafür ließ er aber auch im Galopp den Kopf fallen und schnaubte ab, womit ich zufrieden war und wir die Arbeit mit einigen lockeren Schrittrunden beendeten.  Danach durfte er raus und hat sich erstmal ausgiebig gewälzt… Na da hat sich das Putzen ja gelohnt!

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Nun kam der Merlin dran. Wir hatten heute seit ewigen Zeiten endlich mal wieder Reitstunde, das erste Mal im neuen Stall. Er hat sein Winterfell schon deutlich besser verloren, dadurch geht das Putzen bei ihm viel schneller, obwohl er ja eigentlich viel mehr Pferd ist. Sattel und Zaumzeug drauf und ab auf den Reitplatz mit uns, denn da kam meine Reitlehrerin auch schon. Normalerweise versuche ich vorher schon etwas warmgeritten zu sein und ihn dabei wenigstens ein wenig getrabt und galoppiert zu haben, wodurch er meist direkt schön locker wird. Heute kam auch noch erschwerend hinzu, dass wir ja insgesamt sehr wenig unterm Sattel gemacht hatten die letzten Wochen.

Nach einigen Runden Schritt am langen Zügel zum Warmlaufen und Berichten über die letzten Wochen und unsere momentanen Probleme ging es dann mit Seitengängen los. Schulterherein und Travers auf der Geraden und dem Zirkel und zum Handwechsel jedes Mal eine Hinterhandwendung. Darauf folgten Schritt-Trab-Übergänge im Schulterherein und Travers auf beiden Händen. Merlin lief super schön, fleißig aber nicht übereilig und total bemüht alles richtig zu machen. Pausen, auch längere, tun ihm immer gut. Viele Pferde kommen dann aus dem Training, man muss wieder deutlich reduzierter anfangen usw., das hat Merlin nie. Er macht ja nie Garnichts, aber sobald man ihn wieder etwas mehr fordert ist er frisch und motiviert bei der Sache. Er wäre niemals dafür geeignet jeden Tag dressurlich geritten zu werden! Da er jetzt richtig schön locker war und fleißig abschnaubte nahmen wir den Galopp dazu. Aber nicht wie normale Leute, nein, wir sollten aus einer Hinterhandwendung angaloppieren. Obwohl wir das so wirklich noch nie gemacht haben klappte es auf der linken Hand auf Anhieb. Da merkt man mal wie schön gesetzt und bergauf so ein Galopp doch eigentlich sein kann. Auf der rechten Hand sprang er mir anfangs im Außengalopp an. Sein linkes Hinterbein ist seine muskuläre Schwachstelle, das müsste in diesem Fall aber zum vermehrten Tragen kommen, daher mogelte er sich mit einem kleinen Ausschwenken der Kruppe direkt vorm Angaloppieren davon. Nachdem wir das bemerkt hatten und ich mit dem äußeren Bein präsenter war, klappte es aber auch auf dieser Hand endlich. Zum Schluss ritt ich noch Trab-Halten-Übergänge bei denen er auch im Halten im Genick locker lassen sollte. Ich möchte ihn nie mit Kraft reiten oder „herunterspielen“ oder sonst was, sondern lasse die Zügel in einer leichten Verbindung stehen, solang bis er nachgibt. Zur Belohnung gebe ich ebenfalls etwas nach und dahinein wird angetrabt. Nachdem er das schön gemacht hat, bin ich eine Runde locker außen herum leichtgetrabt und wir haben die Arbeit bei einigen Runden Schritt am langen Zügel ausklingen lassen.

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Danach hab ich ihm noch flott die Mähne geschnitten, die war schon wieder sehr lang geworden. Merlin hat einen recht schmalen Mähnenkamm im Vergleich zu anderen Fjordis oder Faxe, daher kippt sie deutlich schneller bei ihm. Zurzeit wackelte sie bei jedem Schritt von rechts nach links, aber nun sieht er wieder ordentlich aus, zumindest was die Mähne betrifft.

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Ich hab ihn dann raus zu Faxe gebracht, auf dem Weg dorthin durfte er noch etwas Gras naschen. Nachdem beide etwas getrunken hatten, Faxe trinkt draußen nur, wenn Merlin auch trinkt, wurde direkt losgespielt. Die Arbeit scheint die beiden nicht wirklich angestrengt zu haben. Locker flockig tobten sie einige Minuten über den Paddock und widmeten sich dann ihrem Heu.

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