Immer mal wieder kommt das Thema auf: Sollte Trylle einen Muli-Freund bekommen? Das ist gar nicht so leicht zu beantworten für mich, daher versuche ich nun die einzelnen Punkte etwas genauer zu beschreiben:
Trylle würde sich bestimmt über einen Muli-Freund freuen! Die anderen beiden Ponys sicherlich auch. Sie würden sich aber auch über einen weiteren Pferde-Freund freuen oder wahrscheinlich auch über zwei Esel oder Lamas. Was ich damit sagen will, mehr ist sicherlich für Herdentiere erstmal immer prima, sofern es vom Charakter und Platz passt.
Und genau das ist der zweite, entscheidende Punkt: der Platz. Im Moment wäre bei mir im Stall auf jeden Fall nicht genug Platz für ein weiteres Tierchen. Egal ob Muli oder Pferd, die Hütte wäre einfach zu klein. Anbauen können wir nicht mehr und das zweite Muli dann nicht zusammen mit den dreien zu halten wäre sinnlos, damit ist die Sache also zurzeit nicht umsetzbar.
Dazu kommen noch weitere Faktoren wie zum Beispiel Zeit und Geld. Darum musste ich mir bisher nie genauer Gedanken machen, da der Platz zurzeit sowieso nicht vorhanden ist, aber natürlich wäre es eine höhere Belastung. Allerdings bin ich nicht sehr gut darin diese Punkte rational zu sehen, schon gar nicht, wenn ein kleines flauschiges Ding vor mir steht.
Aber braucht ein Muli nicht mindestens ein weiteres Muli als Gesellschaft? Diese Frage wurde mir schon oft gestellt und ich habe mich das selbst auch schon viele Male gefragt. Ich kann es nicht eindeutig beantworten! Als ich einen Hund hatte, dachte ich, Hunde sind mit ihren Menschen zusammen sehr glücklich, sofern sie bei Spaziergängen ausreichend Hundekontakt haben. Mittlerweile habe ich seit einigen Jahren zwei Hunde und kann mir ein Leben mit nur einem kaum noch vorstellen. Sie bereichern sich enorm, das könnte ich niemals ersetzen.
Als ich nur Merlin und Faxe zusammen hatte, hätte ich auch immer gesagt, dass sich die beiden Ponys genug sind, auch wenn sie einen Größenunterschied von 60 cm haben. Pferd ist Pferd und die beiden verstehen sich sehr gut und mögen einander. Seit Trylle aber da ist, musste ich erkennen, wie toll die beiden Minis miteinander toben und spielen. Das hatte Faxe vorher nicht. Ob es nun an der Größe oder auch am Alter liegt, kann ich nur vermuten, aber auch Fellkraulen und soziale Interaktion finden zwischen den Minis nochmal stärker statt. Heute würde ich sagen: jedes Mini sollte auch Minigesellschaft haben! Genauso wie ein Großpferd dann vielleicht auch Großpferdegesellschaft braucht? Eine Kombination aus Großpferd und Minishetty wäre demnach nie optimal nach meiner persönlichen Erfahrung.
Das kommt aber sicherlich sehr auf das einzelne Individuum an und darf nicht verallgemeinert werden. Mir wurden auch schon sehr oft andere Beispiele erzählt, wobei da die Frage bleibt, ob denn eine andere Gesellschaft ausprobiert und vom Pferd selbst wirklich für schlechter empfunden wurde. Was ich aber eigentlich sagen will ist, dass sich meine Meinung in diesen beiden Beispielen stark geändert hat. Es wäre also gut möglich, dass sich das auch in Bezug auf einen Muli-Freund für Trylle ändern könnte.
Grundsätzlich denke ich aber nicht, dass Mulis zwangsläufig in Muli-Gesellschaft leben müssen. Ganz im Gegensatz zu Pferden oder Eseln! Ich habe mich damit nicht sehr biologisch beschäftigt, korrigiert mich bitte, wenn ich falsch liege, aber ich habe folgende Theorie dazu: In der Natur kommen Maultiere oder auch Maulesel, also artübergreifende Hybriden nur extrem selten vor. Das hat die Natur so nicht vorgesehen, daher werden noch viel unwahrscheinlicher gleich mehrere Mulis in einer Herde zusammen leben können. Mulis selbst können sich nicht weiter fortpflanzen, also auch keine eigene Muli-Familie gründen!
Nun hat der kleine Trylle als Maultier eine Pferde-Mama, in seinem Fall ein Minishetty. Er kam auf die Welt und hat mit Pferden zu tun gehabt und ist mit diesen groß geworden und sozialisiert worden. Es ist für ihn also ganz normal, mit Pferden zusammen zu leben und er kann gut mit ihnen kommunizieren. Seine Sprache ist ein bisschen anders, aber er beherrscht die Pferdesprache als erste Fremdsprache sehr gut und kann sich damit super in einer Pferdegruppe einfinden.
Das soll keine Entschuldigung sein, ihm keinen vernünftigen Partner zu suchen, im Gegenteil. Ich denke, er ist mit einem Pferd in seiner Größe und einem ähnlichen Alter, so wie Faxe es ist, sehr zufrieden. Ich weiß nicht mal, ob er jemals ein anderes Muli getroffen hat und ob er das wirklich besser fände. Ich kann es mir kaum vorstellen, wenn ich ihn zusammen mit den beiden Ponys erlebe, aber möchte es wie bereits geschrieben auch nicht ausschließen.
Zurzeit ist ein weiteres Tier, egal ob Pferd oder Muli, aus den verschiedensten Gründen leider nicht möglich. Ich denke aber nicht, dass Trylle darunter leidet oder er etwas vermisst deswegen. Sollte ich meine Herde irgendwann doch nochmal vergrößern wollen, würde ich wohl nach einem zweiten Muli suchen, um alle Eventualitäten abzudecken. Dazu müssten dann allerdings auch noch ein zweites Minishetty für Faxe und dann vielleicht auch noch ein Großpony für Merlin? Ganz so muss es wohl nicht, aber man wird doch noch träumen dürfen!
Im Moment bin ich mit meiner einen Muli-Knalltüte ganz gut bedient und wüsste nicht, wie ich einen zweiten Chaoten seiner Klasse noch ausreichend Nerven, Zuneigung und Liebe zukommen lassen sollte, der kleine Spatz ist da sehr raumgreifend. Aber man sollte niemals nie sagen, vielleicht ändern sich die Umstände und es steht irgendwann das perfekte zweite Mini-Muli vor uns, so dass Trylle dann doch noch einen Muli-Freund bekommt!