In letzter Zeit sind einige Hundepullis bei mir von der Nähmaschine gehüpft und es kamen immer wieder Fragen, wie ich diese nähe. Daher möchte ich es euch hier Schritt für Schritt zeigen, auch wie ich mein Schnittmuster konzipiert habe.
Zuerst habe ich länger an einem gut sitzenden Schnittmuster für meine Hunde gebastelt. Es soll eng anliegend sein, aber trotzdem genug Bewegungsspielraum bieten. Ich wollte keine Verschlüsse oder ähnliches, sondern einen echten Hundepulli zum Überziehen. Daraus ergeben sich dann vier Schnittteile bei mir. Das Körperteil in der Länge des Rückens, nach hinten leicht abfallend und an der Hinterhand rund verlaufend. Zusätzlich einen Streifen für den Rücken, so entsteht keine mittige Rückennaht und der Mantel fällt hinten an der Rute schöner. Meine Hunde tragen ihre Rute beide zeitweise oben, durch den Rückenstreifen kann dieser Bereich etwas kürzer sein, der restliche Pulli durch den Bogen aber trotzdem die komplette Hinterhand abdecken.
Dazu kommt dann noch das Bauteil. es hat einen großzügigen Ausschnitt für die Vorderbeine und bedeckt Brust und Bauch. Zuletzt noch das Schnittteil für den Kragen, dieses ergibts sich einfach durch die Halslänge und den sehr locker gemessenen Halsumfang des Hundes.
Das Schnittmuster muss für jeden Hund individuell angepasst und erstellt werden, dazu kann ich leider keine allgemeinen Maße geben. Ich hoffe aber, dass meine Zeichnung euch dabei hilft, ein gut passendes Schnittmuster für euren Hund zu erstellen.
Hundepulli nähen
Die Teile werden nun alle aus dem gewünschten, dehnbaren Stoff zugeschnitten. Das Teil für den Körper zwei Mal jeweils spiegelverkehrt, Das Bauchteil und das Halsteil im Bruch und der Rückenstreifen einfach.
Zuerst den Rückenstreifen rechts auf rechts an die beiden Körperteile nähen und die Nähte zusätzlich nochmal absteppen, so dass die Nahtzugabe flach liegt.
Zum Einfassen habe ich lange Streifen aus Jersey oder Bündchenstoff geschnitten in mindestens 4 cm Breite. Den Streifen rechts auf rechts auf dem zusammengenähten Körperteil platzieren und mit ca. 1 cm Abstand zur Kante aufnähen.
Einmal rundherum vom Brustbereich bis zum Brustbereich der anderen Seite. Anfang und Ende verschwinden später unter dem Kragen.
Nun den Streifen um die offene Kante auf die Unterseite umschlagen und nochmal festnähen. So ist der Rand eingefasst und der überschüssige Stoff kann auf der Unterseite knappkantig zurückgeschnitten werden.
Auf die gleiche Weise nun noch den hinteren Teil des Bauchteils und die Beinausschnitte einfassen.
Jetzt das Bauchteil auf dem Körperteil platzieren und den vorderen Brustbereich links auf links knappkantig annähen.
Die beiden Stoffteile auseinander klappen und den eingefassten Teil nochmal knappkantig aufnähen, so dass die offene Stoffkante zwischen den beiden Nähten liegt. Auf der anderen Seite den Brustbereich genauso annähen.
Auf die gleiche Weise nun auch den Bauchbereich annähen. Dazu am besten am Hund die optimale Größe des Beinausschnitts abmessen.
Jetzt den Kragen zum Ring zusammennähen und die Nahtzugabe wieder flach absteppen.
Der Kragen kann nun an den Pulli genäht werden. Ihn dazu rechts auf rechts überstülpen und rundherum annähen.
Die obere Kante des Kragens kann jetzt noch eingefasst oder umgenäht werden. Wer mag, könnte auch noch einen Tunnelzug oder Gummi einnähen.
Auf diese Weise sind bei mir nun schon zahlreiche Hundepullis aus den verschiedensten Materialien entstanden. Fleece, Alpenfleece, Sweat, Strickstoff, Strickfleece und vieles mehr eignet sich perfekt, da es warm und dehnbar ist, Ich habe zusätzlich auch einige leichte Outdoorpullis nach diesem Schnitt aus Softshell genäht. Da dieser nicht dehnbar ist, habe ich für das Bauchteil dann Badelycra verwendet. Das ist super dehnbar und ermöglicht so weiterhin ein angenehmes anziehen des Pullis, sorgt für einen stabilen Sitz am Körper und trocknet super schnell. Für uns perfekt, um die Hunde relativ trocken halten zu können an einem verregneten Tag. Wer es richtig warm braucht, müsste sich aber eine andere Lösung überlegen.
Gefütterter Hundepulli
Für einen richtig warmen Pulli kann auch gefüttert genäht werden. Dazu sollten alle Schnittteile etwas großzügiger und mit einer zusätzlichen Nahtzugabe aus einem Ober- und einem Futterstoff zugeschnitten werden. Die Körperteile aus beiden Stoffen zuerst wie gewohnt mit dem Rückenstreifen vernähen und anschließend die beiden zusammengenähten Körper rechts auf rechts aufeinander nähen. Der Halsbereich kann als Wendeöffnung ausgespart bleiben, so kann alles gewendet werden. Er wird später beim Annähen des Kragens verschlossen.
Das Bauchteil ebenfalls rechts auf rechts aus beiden Stoffen zusammennähen und durch den offen gelassenen Brustbereich wenden. Die Kanten können nochmals abgesteppt werden, dann liegen beide Stoffteile stabil aufeinander.
Den Kragen aus beiden Stoffen zum Rind schließen, rechts auf rechts ineinander stecken und an einer Seite zusammennähen und wenden.
Alle Teile wie gewohnt zusammennähen. So entsteht ein warm gefütterter Hundepulli, in meinem Fall mit sogar mit einem Plüschkragen.
Die Hunde tragen diese Pullis sehr gerne, da nichts rutscht oder drückt und wir je nach Bedarf auf unterschiedliche Stoffarten zurückgreifen können. Sie sitzen bei uns sehr gut und es kann auch ein Y-Geschirr noch prima darüber getragen werden, ohne dass etwas drücken kann.
Hast du deinem Hund schon mal einen Hundepulli genäht? Wie findest du meine Variante?
Vielen lieben Dank für diese Anleitung!
Ich habe vor ein paar Tagen ein erstes Probestück aus Steppjersey genäht und der Pullover sitzt schon wirklich gut. Nur beim zweiten werde ich den Steg zwischen den Beinen breiter machen, dass es die Brust wärmer hat. Aber das ist ja auch alles in der Anleitung nicht genau vorgegeben 😉
Allerdings musste ich feststellen, dass mein Hund es überhaupt nicht mag die Pfoten durch die Öffnungen zu stecken. Deshalb habe ich an den Seitenteilen Klett angebracht.
Auf jeden Fall eine sehr hilfreiche Anleitung! Ich werde danach noch weitere Jacken nähen.
Vielen Dank fuer diese super tolle Anleitung suche so eine schon sehr lange. Meine Bulli Terrier hat einen breiten corpulenten Koerperbau und von der Stange passt nix. Soll ja am Bauch auch zu sein weil sie ja im Schnee und Regen rumtollen und Bauchi muss auch warm bleiben. Habe genug Material als Naeherin im Haus und werde schon was tolles finden und was schickes zaubern.
Dankeschoen und liebe Gruesse aus Alabama
Einen schönen guten Abend,
die Pullover sehen toll aus, ich habe noch eine Frage, ist der Kragen vom Umfang her so groß wie die Breite des Korpus? Sorry, ich stehe gerade etwas auf dem Schlauch . Lg Claudia
[…] bist, deinem Hund etwas selbst zu nähen, schau dir doch mal unsere Blogbeiträge zu einem schicken Hundepulli oder warmen Hundemantel an. Und kennst du schon das Buch rund ums Hundesachen selber machen? Dort […]
Hallo, dieser Pulli für den Hund sieht wirklich schick aus und ich überlege, ob ich den mal für unseren Hund nähe und auch den Mantel. Jetzt wollte ich mal fragen, ob das Halsband über den Kragen kommt oder darunter? Und wie das so mit dem Anziehen klappt? Erst der Hals dann die Vorderbeine? Oder umgekehrt? Es wäre für unseren Hund der Erste Pulli und er ist ein großer Hund. Danke für die Beantwortung. LG Silly
Hallo Silke,
vielen Dank! Bei mir tragen die Hunde ihr Geschirr über dem Pulli, da ich kein Loch für die Leine in den Pulli machen wollte. Anziehen klappt am besten erst den Hals und dann die Vorderbeine, das lernen sie eigentlich sehr schnell. Viele Grüße
[…] ein paar Wochen habe ich bereits gezeigt, wie ich die Hundepullis nähe. Auf Basis des Schnittmusters, welches ich dort erklärt habe, wird auch der Hundemantel […]