Früher habe ich mir nie wirklich Gedanken um den Fellwechsel gemacht. Seit Faxe bei uns ist, hat sich das ein wenig geändert. Der kleine Mann bekommt als Minishetty nicht nur einen unvorstellbar dicken und langen Pelz, er behält ihn auch bis in den frühen Sommer hinein. Dadurch hat er schon an manch warmen Tag Kreislaufprobleme bekommen, es war ihm einfach zu warm. Neben den unzähligen Bürsten, Fellkratzern usw. die beim Fellwechsel helfen sollen, habe ich mich also auch nach Möglichkeiten in der Fütterung umgesehen, um es ihm etwas einfacher zu machen.
Dabei bin ich auf Hirse gestoßen. Sie ist bisher nicht sehr verbreitet als Zusatzfutter für Pferde, weswegen ich meine Informationen gerne hier zusammentragen möchte. Für weitere Tipps und Informationen bin ich dankbar!
Grundsätzlich gibt es viele verschiedene Hirsearten, die alle etwas unterschiedliche Inhaltsstoffe und damit auch mögliche Nutzen für das Pferd haben. Interessant war für mich vor allem die Goldhirse für das Fell. Zusätzlich habe ich aber einige interessante Sachen über Braunhirse in Bezug auf Arthrose gelesen. Wir haben bisher zum Glück kein Problem in diese Richtung, aber es ist für einige andere vielleicht ein interessantes Thema. Braunhirse wird meist als Flocken verfüttert, soviel nur als Tipp am Rande.
Goldhirse enthält viel Stärke und ist damit im Futterwert zwischen Hafer und Körnermais einzuordnen. Sie zählt zu den glutenfreien Getreidesorten. Hirse enthält vor allem viel Kieselsäure, ein Siliciumdioxid, welches für Fell und Langhaar wichtig ist, aber zum Beispiel auch für das Hufwachstum benötigt wird. Zudem beinhaltet sie Eisen und Magnesium, wichtige Mineralien für Muskeln, Knochen, Blut und vieles mehr. Dazu kommen noch die mehrfach ungesättigten Fettsäuren Omega-3 und Omega-6, die ebenfalls sehr wichtig für Haut und Fell sind. Ein Mangel kann zu Juckreiz und Ekzemen führen. Goldhirse ist somit nicht nur für den Fellwechsel, sondern auch für Probleme wie Sommerekzem interessant.
Hirse ist allerdings auch phytinhaltig. Dieser Stoff verhindert die Aufnahme von Mineralien. Genau das Gegenteil von dem, wofür wir Hirse füttern wollen. Damit die Fütterung fürs Pferd nicht kontraproduktiv wird, muss die Hirse gekocht werden, dann ist sie unbedenklich.
Goldhirse bekommt man im Supermarkt oder Bioladen meist in 1kg-Packungen, oder bestellt sie zum Beispiel über Amazon°. Normalerweise steht dort auch eine Zubereitungsinformation auf der Verpackung. Diese gilt zwar für den Menschen, wird fürs Pferd aber genauso umgesetzt. Zuerst wird die Hirse heiß gewaschen und dann mit der doppelten Menge an Wasser für ca. 10min gekocht. Hier hat es sich bewährt die Mengen mit einer Tasse abzumessen. Es entsteht ein recht dicker Getreidebrei, denn die Hirse nimmt das Wasser auf und quillt dadurch stark.
Ich lasse die gekochte Goldhirse abkühlen auf dem Weg in den Stall und mische dort noch ein paar getrocknete Kräuter und einen Schluck Wasser unter. Lauwarm, wie Mash, verfüttere ich den Hirsebrei dann an die Ponys. Sie lieben es.
Es gibt bisher nicht wirklich viele Fütterungsempfehlungen und Erfahrungen zur Goldhirsefütterung, zumindest habe ich kaum etwas gefunden. Bei mir gibt es den gekochten Goldhirsebrei nun kurweise ca. 2 Wochen lang. Für ein 500kg schweres Pferd rechne ich 100g ungekochte Hirse, für ein kleineres Pony entsprechend weniger. Ich möchte meine beiden Ponys damit im immer noch nicht abgeschlossenen Fellwechsel unterstützen und hoffe gleichzeitig Merlins Anfänge des Sommerekzems lindern zu können.
Hirse kommt auch gerne in Rezepten für selbstgemachte Pferdeleckerlis vor. Hier sollte man auch immer darauf achten, dass nur gekochte Goldhirse verwendet wird. Diese Form wäre auch noch eine denkbare Idee um Fell, Langhaar, Hufe, Sommerekzem usw. zu unterstützen, da sie vorbereit werden können und so nicht jeden Tag eine Portion fürs Pferd gekocht werden müsste.
Hirse wird auch gerne als Vogelfutter verwendet. Ich persönlich würde allerdings davon abraten, Goldhirse im Baumarkt oder Landhandel in großen Gebinden zu kaufen, da dort leider die Abfüllung viel weniger kontrolliert wird und so leicht weitere, ungewünschte Bestandteile vorhanden sein können. Das muss aber jeder für sich entscheiden, denn es macht doch einen ziemlichen Preisunterschied aus.
Literatur:
Meyer: Coenen: Pferdefütterung, Parey 2002
Dietz: Huskamp: Handbuch Pferdepraxis, Enke 2005
Wikipedia “Hirse“
Zentrum der Gesundheit “Hirse“
Vet-TCM “Das gute Korn“
Wie macht man damit leckerlies? 🙂
Kann man darein dann auch Karotten und äpfel mischen?
[…] Oftmals sind die Ponys dann schon sauber und neben Hufe auskratzen und Schweif und Schopf bürsten mache ich sonst nichts. Wenn sie sehr dreckig und dadurch dann staubig waren, kommt noch eine weiche Bürste abschließend zum Einsatz. Zur Unterstützung gibt es außerdem immer mal wieder etwas gekochte Hirse für die Ponys. […]
[…] mich auf jeden Fall, neben der Hirse, die beste Entdeckung für den Fellwechsel seit […]
[…] Winterplüsch aus ihm raus. Ich habe mich nun doch dagegen entschieden, ihn zu scheren. Dank der Hirse und Kräuterkur verliert er dieses Jahr endlich selbstständig sein Fell. Geschoren müsste er die […]